Ernährungsberatung

Ernährung mit Achtsamkeit – Nahrung für Körper, Geist und Seele

Unsere Einstellung zur Ernährung ist entscheidend – sie beeinflusst nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch unser gesamtes Wohlbefinden. Essen ist weit mehr als reine Kalorienaufnahme: Es ist Genuss, Lebensfreude und ein Akt der Selbstfürsorge.

Achtsames Essen statt Ernährung als Stressfaktor

Viele Menschen erleben Essen heute nicht mehr als etwas Positives, sondern als Quelle von Unsicherheit, Kontrolle oder gar Schuldgefühlen. Wird die Nahrungsaufnahme jedoch mit Stress verbunden, kann dies weitreichende Folgen für unsere Verdauung und unser Immunsystem haben.

Der sogenannte Parasympathikus – auch als „Ruhenerv“ bekannt – steuert in unserem Körper unter anderem die Verdauung. Er wird besonders dann aktiviert, wenn wir entspannt sind. Stress hingegen aktiviert den Sympathikus, was die Verdauungsfunktion hemmt. Dauerhafte Anspannung kann sogar Unverträglichkeiten fördern oder verstärken.

→ Studien zeigen, dass Stress die Darmflora (Mikrobiota) verändern und die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut (Leaky Gut) erhöhen kann, was wiederum zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten führen kann (z. B. Konturek et al., 2011; Mayer et al., 2015).

Ein kleines Achtsamkeitsritual vor dem Essen

Bevor du zu essen beginnst, nimm dir einen kurzen Moment der Stille:

1. Atme bewusst tief ein und aus.
2. Betrachte dein Essen – mit Dankbarkeit.
3. Sage dir innerlich: „Mein Körper erkennt diese Nahrung als wertvoll. Die Verdauung arbeitet ruhig, intelligent und im natürlichen Rhythmus. Alle Nährstoffe gelangen dorthin, wo sie gebraucht werden – für Kraft, Regeneration und Wohlbefinden.“

Diese kurze Übung kann helfen, dein vegetatives Nervensystem in Balance zu bringen – zugunsten deiner Verdauung und deines allgemeinen Wohlbefindens.

Essen ohne Ablenkung – für bessere Verdauung und Genuss

Verzichte während der Mahlzeiten bewusst auf Ablenkungen wie Fernsehen, Handy oder soziale Medien. Studien belegen, dass multitasking-basiertes Essen zu Überessen führen kann und die Verbindung zwischen Sättigung und Wahrnehmung stört (Higgs & Woodward, 2009).

Achtsames Essen – das bedeutet: langsam kauen, bewusst schmecken, satt werden statt voll. Es ist eine Rückkehr zu einer natürlichen Beziehung zur Nahrung.

Quellen (Auswahl):

Konturek, P.C., Brzozowski, T., & Konturek, S.J. (2011). Stress and the gut: pathophysiology, clinical consequences, diagnostic approach and treatment options. Journal of Physiology and Pharmacology.

Mayer, E.A., Knight, R., Mazmanian, S.K., Cryan, J.F., & Tillisch, K. (2015). Gut microbes and the brain: paradigm shift in neuroscience. The Journal of Neuroscience.

Higgs, S., & Woodward, M. (2009). Television watching during lunch increases afternoon snack intake of young women. Appetite.

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